Stress im Büro? 8 Tipps zur Stressprävention

Stress im Büro. Ein Mann versinkt zwischen Aktenstapeln und Computer

Stress im Büro. Kennen wir alle und haben wir alle hin und wieder mal. Tief durchatmen, eine Pause einlegen oder eine Runde raus gehen – das sind zwar wertvolle und gut gemeinte Ratschläge, die bei akutem Stress helfen können. Aber sie kommen erst dann zum Einsatz, wenn wir bereits im Chaos versunken sind. Stressprävention hingegen setzt früher an. Was können wir also tun, damit der Stress gar nicht erst ausartet? Wir haben 8 wertvolle Tipps zur Vorbeugung von Stress. 

Schritt 1: Stress erkennen

Zunächst ist es wichtig, zu erkennen, dass man gestresst ist. Und vor allem auch, dass es sich dabei um negativen Stress handelt, der der Gesundheit schadet und schwerwiegende körperliche und seelische Folgen haben kann. Im Gegensatz dazu tritt positiver Stress zum Beispiel auf, wenn wir Freude an einer Aufgabe haben, uns richtig reinhängen, im Flow sind und über uns hinauswachsen.

Wenn man gestresst ist, äußert sich dies durch psychische, aber auch körperliche Symptome:  

  • Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme 
  • Stimmungsschwankungen, Unzufriedenheit, Depression, Gereiztheit, Burnout 
  • Vergesslichkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, vermehrte Fehler 
  • Tinnitus, Migräne oder Schmerzen in Kopf, Nacken, Rücken oder auch Magen 
  • Hautprobleme, Allergien, Infektanfälligkeit, Verdauungsprobleme, Diabetes, Asthma 

Schritt 2: Ursachen erforschen

Um Stress vorzubeugen, ist es sinnvoll, sich zunächst zu fragen, was häufige Ursachen für Stress sind? Ist es die Menge an Arbeit oder vielleicht die Art der zu erledigenden Aufgaben? Liegt es am Leistungsdruck oder an ausbleibenden Erfolgen? Stresst die Kollegin oder gar der Chef? Ist die Technik schuld oder gibt es zu wenig Ressourcen? Ist man schlecht organisiert oder schleppt man gar private Probleme mit ins Büro?  

Je eher wir erkennen, welche Faktoren und Reize Stress verursachen, desto leichter lassen sich diese vermeiden oder abschwächen und desto effektiver können wir Stressprävention betreiben – das gilt an der Arbeit ebenso wie im privaten Umfeld.  

Stress im Büro. Das Wort Stress in in einem Lexikon markiert.
Um erfolgreich Stressprävention zu betreiben, muss man sich zunächst mit den Ursachen für Stress auseinandersetzen.

Schritt 3: Stress vermeiden

Die folgenden 8 Tipps dienen zwar vorwiegend der Stressprävention im Büro, können jedoch natürlich auch für das Privatleben wertvoll sein. Sie sorgen gezielt dafür, dass Stress an der Wurzel gepackt und erfolgreich vernichtet wird, damit er sich gar nicht erst ausbreiten und wuchern kann. 

  1. Kein Multitasking. Gehe deine Aufgaben nacheinander an und arbeite sie Schritt für Schritt ab. Multitasking fördert erwiesenermaßen die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin. Zudem verringert sich die Konzentrationsfähigkeit und man verliert schneller den Fokus. Das Hin- und Herspringen zwischen mehreren Aufgaben kann zur Folge haben, dass man keine der Aufgaben richtig erledigt. Was wiederum zu Unzufriedenheit führt – bei den Mitarbeitern, den Vorgesetzten und nicht zuletzt bei einem selbst. 
     
  2. Bleibe im Flow. Wer kennt das nicht? Man ist grad so richtig schön in eine Sache vertieft, arbeitet produktiv und dann passiert es: das Handy blinkt auf und zack, schon ist man raus und hat den Faden völlig verloren. Sorge deshalb dafür, dass du ohne Unterbrechungen an einer Sache arbeiten kannst – auch wenn das bedeutet, dass du das Telefon klingeln lässt oder der Kollege länger auf eine Mail warten muss. Richte dir Zeitfenster ein, in denen du dich mit Kollegen abstimmst. Apps, die bestimmte Funktionen am Handy zeitweise deaktivieren, können hilfreich sein. Beachte aber, dass der Austausch mit Kollegen nicht zu kurz kommt. Es ist wichtig auf dem Laufenden zu bleiben, um drohende Probleme direkt am Schopfe zu packen und nicht erst dann zu beheben, wenn es schon zu spät ist.
     
  3. Prioritäten. Stress kann vermieden werden indem man strukturiert arbeitet. Klare ToDo-Listen mit konkreten Aufgaben und Zeitplan helfen dabei. Sinnvoll ist es auch, der Aufgabenliste Prioritäten zuzuordnen. So wird klar, was unbedingt zu erledigen ist und was noch warten kann.
     
  4. Deadlines. Beim Thema Deadlines denkt man vielleicht zuerst an Zeitdruck und umso mehr Stress. Aber Deadlines können ein wertvolles Werkzeug sein, um produktiv und konzentriert zu arbeiten. Das kennen wir doch noch alle aus der Schule oder vom Studium: erst kurz vor der Abgabe/Prüfung/Präsentation hat man so richtig Gas gegeben, oder? Dabei ist es egal, ob man sie sich selbst setzt oder sie vorgegeben sind. Aber Achtung: Deadlines dürfen nicht zu Stress führen. Sie müssen fair sein und immer einen kleinen Zeitpuffer haben.

    Stress im Büro. Ein Mann hat den Kopf auf den Laptop gelegt, auf ihm lastet ein riesiger Stein.
    Stress kann uns regelrecht erdrücken. Daher ist es wichtig, ihn an seinen Wurzeln zu packen und erfolgreich zu bekämpfen.
  5. Rückendeckung einholen. Der Chef muss mitziehen. Alle Punkte müssen klar kommuniziert werden, damit sich die Mitarbeiter auch “trauen” das Telefon mal klingeln zu lassen. Die Chefetage sollte als Vorbild dienen. Idealerweise ist die Bedeutung des emotionalen Wohlbefindens der Mitarbeiter auch im Unternehmensleitbild verankert. Keiner sollte bis 19 Uhr gestresst am Schreibtisch sitzen oder sich nicht trauen zu Hause zu bleiben, wenn er krank ist. Denkbar wäre es beispielsweise auch, einen kompletten Tag ohne Meetings einzuführen. Von oben muss klar kommuniziert werden, dass die Gesundheit der Mitarbeiter immer an erster Stelle steht, denn kranke, gestresste Mitarbeiter, die kurz vor dem Burnout stehen, sind weder motiviert noch produktiv.
     
  6. Work-Life-Balance. Diesen Begriff zu verwenden, fällt uns etwas schwer, hat er doch einen großen Haken. Gemeint ist an dieser Stelle vielmehr nicht die Balance von Work und Life sondern eine klare Trennung. Gerade jetzt in Zeiten von Corona verschwimmt diese Grenze immer mehr. Der Arbeitsplatz ist jetzt zu Hause, man arbeitet auch abends oder am Wochenende. Egal wie sehr man seinen Job liebt oder sich mit seinem Unternehmen identifiziert: Pausen müssen sein. Permanentes Auseinandersetzen mit Arbeitsfragen ist ungesund und führt früher oder später zu Stress. Nur wer sich an diese Trennung hält und das Wochenende zu Auftanken nutzt, kann am Montag wieder mit voller Energie an den Start gehen. Gleiches gilt andersrum: Privater Stress sollte zu Hause bleiben.
     
  7. Gesunder Lebensstil. Dieser Bereich deckt so einiges ab: eine ausgewogene Ernährung, genug Schlaf, Sport, mentale Übungen, positives Denken, usw. Wer diese Dinge regelmäßig in seinen Alltag einbaut, ist viel weniger anfällig für Stress und Burnout. Wichtig ist es auch zu verstehen, dass Methoden zur Stressbekämpfung – wie Meditation, Yoga, autogenes Training oder Atemübungen – nicht erst dann zum Einsatz kommen müssen, wenn man bereits tief im Stress versunken ist. Als Präventivmaßnahmen können sie dabei helfen, eine größere Stress Resilienz aufzubauen, Vorausgesetzt man integriert sie regelmäßig in den Alltag.
  8. Nein sagen. Der wichtigste aller Tipps kommt zum Schluss. Er ist so simpel wie effektiv. Müssen wir erklären, wie das geht? Kenne deine Grenzen. Sei dir selbst wertvoll genug, um einfach auch mal nein zu sagen. Wie man das lernen kann, erfährst du hier 

Habt ihr noch weitere Tipps zur Stressprävention? Schreibt sie uns gern in die Kommentare. 

Und wenn Stress bereits die Überhand in eurem Leben hat, wie wäre es dann zum Ausgleich mit einem Retreat? Bei TheCalmBase findet ihr tolle Angebote rund um die Stressbekämpfung. 

 Fotos: Danke an BillionPhotos (Titelbild), Feng Yu und Alphaspirit.

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